Im Gespräch mit den Experten von „inqolor“

Zuletzt aktualisiert am 3 November 2022
Beide vereint die Liebe zur Inneneinrichtung – die Schwestern Denise & Dominique haben gemeinsam den Interior Blog und Online Shop Inqolor gegründet und mit uns über Einrichtung, Trends und ihr Konzept gesprochen.
Ihr seid Schwestern und arbeitet zusammen. Wohnt ihr denn auch zusammen?
Dominique: Wir wohnen beide im Süden Berlins, aber nicht zusammen. Denise hat ihr Reich in Tempelhof und ich wohne gemeinsam mit meinem Freund nur 10-Autominuten entfernt in Schöneberg, was uns sehr wichtig war. Wir haben beide das Glück, wunderschön sanierte Altbauwohnungen zu bewohnen.
In welchen Punkten unterscheidet sich euer Interior Geschmack zur jeweils anderen? Oder gefallen euch meist die gleichen Farben, Materialien und Stile?
Dominique: Unser Geschmack ist grundsätzlich ähnlich. Wir sind beide Fans von Farbe, Pflanzen sowie individuellen Möbeln und Accessoires. Bei Denise findet man allerdings eher kräftige Farbtöne, während es in meiner Wohnung ziemlich pastellig zugeht.

Ein großer Unterschied ist wohl, dass Denise die Geduld und das Talent hat, alte Schätze aufzuarbeiten – wie zum Beispiel ihre tollen Stühle in der Küche – während ich vor allem Fan von modernen, originellen Designstudios bin. Meine Einrichtung ist im Moment auch noch ein bisschen minimalistischer, aber das liegt nur daran, dass ich vor kurzem umgezogen bin. Da geht noch was …
Woher kommt eigentlich euer Interesse für Interior? Wurde es euch sozusagen schon in die Wiege gelegt?
Dominique: Angefangen hat das eigentlich erst, als wir unsere ersten eigenen Wohnungen bezogen haben. Ich war zwei Jahre früher dran als meine Schwester und habe viele der typischen „Fehler“ gemacht … Zum Beispiel habe ich fast alle meine Möbel innerhalb einer Woche gekauft, die dann auch noch viel zu einheitlich und fantasielos aussahen – ich sag nur „weißer Landhausstil“.
Außerdem gab es deutlich zu wenige Pflanzen in meinem Zuhause. Schon nach wenigen Monaten war ich unzufrieden mit meiner Einrichtung und wünschte, ich hätte mir mehr Zeit gelassen. Mein Stil hat sich innerhalb kürzester Zeit schon sehr weiterentwickelt. Denise hat dann später daraus für ihre erste Wohnung einiges lernen können und in dieser Zeit ist unser Interior Blog entstanden, auf dem wir unsere gemeinsame, neue Leidenschaft ausleben konnten.
Wie ist es dazu gekommen, dass ihr inqolor gegründet habt und wie ist überhaupt der Name entstanden?
Denise: Wir haben schon immer eine enge Beziehung zueinander gehabt und wollten unsere Energie in ein gemeinsames Projekt stecken. Auf einem Interior Design Blog wollten wir unser Mitteilungsbedürfnis ausleben und unseren Geschmack mit Gleichgesinnten teilen. Unseren Blog gibt es seit 2015, der Shop folgte ein Jahr später.

Wir hatten den Eindruck, dass die Interior-Szene in Deutschland etwas blass war. Meist sah man nur die Farben Weiß, Beige und Grau. Bei uns gehört zum Leben einfach Farbe dazu, wir wohnen „in color“. Die Schreibweise mit dem „q“ kommt daher, dass Dominique schon seit jeher ihren Namen buchstabieren und auf das ungewöhnliche Q hinweisen muss – also haben wir das auch für unseren neuen Namen übernommen.
Betreibt ihr euren Shop hauptberuflich?
Denise: Noch nicht, wir arbeiten nebenberuflich im Immobilien- und im Online-Marketing-Bereich.
Ihr bietet ausgewählte Home-Accessoires an. Nach welchen Kriterien wählt ihr euer Sortiment aus?
Denise: Ein Artikel bei uns sollte einfach etwas Besonderes sein. Bei uns gibt es keine simplen Basics, sondern eher die ausgefallenen Akzent-Teile, die Spaß machen sollen. Unsere Kriterien sind Individualität. Außerdem konzentrieren wir uns immer mehr auf weibliche Designer.
Und was macht ihr, wenn ihr euch über ein Produkt oder ein Label mal nicht einig seid?
Denise: Das kam tatsächlich noch nicht besonders oft vor, aber einer schafft es am Ende immer irgendwie, den anderen zu überzeugen. Wir probieren auch einfach viel Neues aus.
Das neue Jahr hat gerade begonnen … Was sind die Interior Trends für 2018 und welchen Trend könnt und wollt ihr einfach nicht mehr sehen?
Dominique: Vieles, was sich dieses Jahr bewährt hat, wird auch 2018 bleiben – wie zum Beispiel ausgefallene Zimmerpflanzen sowie die Materialien Terrazzo und Samt. Das Schöne an Interior Trends ist ja, dass sie nicht so kurzlebig sind, wie z. B. die in der Mode. Wir freuen uns außerdem sehr, dass die Tendenz von der typischen, „sicheren“ Einrichtung in Weiß und Grau so langsam weggeht und sich viele an mehr Farbe herantrauen. Hier sehen wir für 2018 z. B. Gelb und Violett. Und mein persönlicher Tipp natürlich: Im Zweifel immer Rosa!