Ein Zuhause zwischen Schwarz & Weiß

Leonie Markhorst ist Freelance Creative Consultant, Content Creator, sowie Gründerin des Blogs „Noa Noir“. Gemeinsam mit ihrem Hund Peanut und Katze Bandit lebt sie seit drei Jahren in einer wunderschönen Altbauwohnung in Berlin-Mitte, die sie nach ihrer „Feel-Good-Farbpalette“ – nämlich ganz minimalistisch in Schwarz-Weiß – eingerichtet hat. Für Gemütlichkeit sorgen warme Holzakzente und Pflanzen.
Leonie, wir sind ganz verliebt in den weißen Dielenboden deiner Wohnung! War das ein Kriterium bei der Wohnungssuche oder eher Zufall?
Oh ja, der weiße Dielenboden war auf jeden Fall einer der „selling points“ in meiner Wohnung. Ein ausschlaggebendes Kriterium war er nicht, aber ich würde lügen, wenn ich behaupten würde, dass ich meinen Blog und mögliche Indoor Foto-Optionen bei der Wohnnungssuche nicht im Hinterkopf gehabt hätte …

Ursprünglich kommst du aus den Niederlanden. Wie lange lebst du schon in Berlin und was ist es, das du am meisten aus deiner Heimat vermisst?
Ich wohne bereits seit über sieben Jahren nicht mehr in den Niederlanden. 2011 bin ich nach Vancouver, Kanada, gezogen und habe dort fast vier Jahre lang gelebt. Irgendwann fing ich jedoch an Europa zu vermissen und entschied mich daher, nach Berlin zu ziehen. Jetzt wohne ich seit über drei Jahren in Berlin.
Aus meiner Heimat vermisse ich ehrlich gesagt nicht so viel. Natürlich freue ich mich immer darüber, meine Eltern zu besuchen, aber nach meinem ersten Abenteuer im Ausland (Wien 2008/09), war mir klar, dass ich nicht in den Niederlanden bleiben würde. Das Expat-Leben passt besser zu mir!
Du lebst den Schwarz-Weiß Look durch und durch – modisch sowie in deiner Einrichtung. Woher kommt diese Liebe zur minimalistischen Farbpalette? Und war das eine bewusste Entscheidung?
Als ich 2011 nach Vancouver gezogen bin und mit dem Bloggen angefangen habe, war meine Ästhetik ganz anders. Ich hatte dunkle Haare, Rosa war meine Lieblingsfarbe und Blumenmuster konnte man bei mir überall wiederfinden – sowohl in meinem Kleiderschrank als auch in meiner Einrichtung. Dann hatte ich aber auf einmal wieder Lust auf meine natürliche, blonde Haarfarbe, und da waren mir Rosa & Co. zu feminin. Es war keine bewusste Entscheidung, meinen Stil zu ändern. Ich bin sehr intuitiv und glaube nicht an Regeln. Es war mehr eine Sache, meinen persönlichen Stil definieren zu wollen, ohne bewusst einen Prozess zu durchlaufen.
Nach einer Weile hat es einfach „klick“ gemacht und da ist mir aufgefallen, dass ich mich in jedem kreativen Bereich in meinem Leben (Mode, Design, Interior, meine Arbeit) von einer bestimmten Ästhetik angezogen fühle. Das bedeutet aber nicht, dass ich nie eine blaue Jeans oder einen grünen Mantel trage (denn: ich glaube ja nicht an Regeln), aber meine „Feel-Good-Palette“ ist auf jeden Fall eher klassisch Schwarz-Weiß.
Wenn du dich entscheiden müsstest: Schwarz oder Weiß?
In meinen Looks: Schwarz. Obwohl ich den All-White-Look sehr liebe, finde ich es zu aufwendig, ständig auf Flecken achten zu müssen … Und Schwarz geht immer. Bei meiner Einrichtung würde ich mich allerdings für Weiß entscheiden, weil ich meine Wohnung gerne als weiße Leinwand sehe und zudem die Helligkeit mag.
Gibt es auch eine knallige Farbe, die du gut findest?
Generell mag ich knallige Farben sehr … aber nicht in meinem persönlichen Stil. Ich habe mehrmals versucht sie zu tragen, aber irgendwie fühlt es sich nicht richtig an. An anderen mag ich es gerne, und auch in meiner Arbeit als Creative Director lasse ich mich oft von Farben inspirieren. In meiner Einrichtung bringen Blumen, Pflanzen und meine Esszimmerstühle den nötigen Farbtupfer.

Wie bringst du trotz minimalistischer und eher kühler Farbtöne Gemütlichkeit in dein Zuhause?
Durch warme Holzakzente in meinen Möbeln (Ich liebe Wallnussholz!), Pflanzen und Blumen, dezente Goldakzente und Kerzenschein – sowohl tagsüber als auch am Abend.
Neben der Arbeit an deinem Blog bist du außerdem als Freelancerin für die Bereiche Creative Direction, Content Creation und Visual Branding tätig. Wie sieht ein typischer Arbeitstag bei dir aus? Und auf welches Projekt bist du besonders stolz?
Es gibt, zum Glück, keinen typischen Arbeitstag für mich. Das ist eines der Dinge, die mir an meiner Selbständigkeit so gut gefällt. Ich mag die Abwechslung und Flexibilität, meine Tage selbst zu gestalten. Jedoch gibt es natürlich auch alltägliche Aktivitäten, wie zum Beispiel auf Instagram posten und engagieren, Content für neue Projekte planen und produzieren (für NOA NOIR als auch für Kunden), E-Mail-Verkehr und Networking. In der Woche fokussiere ich mich auf Kundenprojekte und am Wochenende arbeite ich an meinen eigenen Sachen.
Es hört sich vielleicht ein bisschen kitschig an, aber ich bin besonders stolz darauf, für einige neue Businesses die Markenidentität – von Name, Logo, Design bis hin zum Visual Storytelling – gestalten zu dürfen. Ich weiß aus einiger Erfahrung, dass die Gründung eines Businesses sehr persönlich ist, es ist ein Teil von dir, wie ein Kind, und einer anderen Person zu helfen, ihre Ideen in eine Marke zu verwandeln, ist eine ziemlich große Ehre.
Hast du Stilvorbilder?
Ich habe keine direkten Stilvorbilder, sondern lasse mich gerne „spontan inspirieren“. Durch Architektur, Design, Fotografie, schöne Editorials oder Menschen auf der Straße.
Du besitzt inzwischen zwei Sideboards genauso wie zwei Beistelltische und einen Stuhl von MYCS. Was war dir beim Designen deiner persönlichen Möbel wichtig und welches ist dein derzeitiger Liebling?
Es ist wohl deutlich, dass ich ein großer Fan von MYCS bin! Ich finde die Möglichkeit, so viele Details selbst gestalten zu können, richtig toll. Ich bin ein großer Anhänger von so wenig wie möglich „Getue“ im Leben, vor allem auch, wenn es um Mode und Design geht – alles sollte am besten toll aussehen, aber zugleich unkompliziert sein. Deshalb gefiel es mir auch so, dass ich zum Beispiel bei dem Sideboard selbst entscheiden konnte, wie groß es wird, wie viele Schubladen (und in welcher Größe) es haben sollte und wie viele Böden ich benötige. Ungelogen, das neue Sideboard in meinem Home Office hat mir meine Arbeit viel leichter gemacht.

Es sieht nicht nur super aus, sondern hilft mir auch dabei, alles ruckzuck organisiert zu verstauen – was wichtig ist, denn ich bin ein bisschen unordentlich – sodass mein Arbeitsraum jetzt immer aufgeräumt ist und ich somit klarer denken kann. Ich mag es, wenn ein Möbelstück sowohl in seiner Form als auch in seiner Funktion überzeugt, ohne zu sehr von der kompletten Einrichtung abzulenken.
Wenn euch Leonies Stil gefällt, findet ihr auf ihrem Instagram Account @noanoir_ noch mehr Inspiration!