Bäume pflanzen gegen den Klimawandel

MYCS lässt ab sofort für jede eurer Bestellungen einen Baum pflanzen: Mit eurem Einkauf unterstützt ihr Aufforstungsprojekte im Globalen Süden. Ihr erhaltet ein Zertifikat, das auch darüber informiert, wie viel CO2 ihr neutralisieren werdet und nachweist, dass tatsächlich ein Baum gepflanzt wird. Möglich macht das unser Partner GROW MY TREE. Wir haben mit Dijana Galijasevic gesprochen. Sie ist Co-CEO und Mitgründerin von GROW MY TREE.
MYCS: Wir sind sehr neugierig, was sich genau hinter GROW MY TREE verbirgt. Deshalb gleich die Frage: Wer seid ihr und was macht ihr?
Dijana: GROW MY TREE engagiert sich gegen den Klimawandel mit all seinen Folgeschäden und möchte Unternehmen und Konsumenten zum Bäumepflanzen inspirieren. Unser Portfolio werden wir übrigens kontinuierlich erweitern und viele weitere Lösungen anbieten, wie zum Beispiel das Sammeln von Plastik.
MYCS: Wieso geht ihr auf Unternehmen wie MYCS zu und nicht direkt auf Verbraucher?
Dijana: Jeder kann auf unsere Website gehen und Bäume pflanzen lassen! Wir gehen allerdings speziell auch deshalb auf Unternehmen zu, weil sie optimale Multiplikatoren sind. Sie erreichen sehr viele Menschen, die wiederum großen Einfluss haben. Deren Konsumentscheidungen wirken sich auf das Klima aus – im Negativen wie im Positiven. Wir wollen mit der Unterstützung von möglichst vielen Unternehmen das Bewusstsein dafür schärfen und wachsen lassen, dass jeder Einzelne etwas tun kann und zwar ohne großen Aufwand.
MYCS: Zum Beispiel, indem man bei MYCS einkauft und damit einen Baum pflanzt.
Dijana: Genau. Einfacher geht es nicht – zugleich ist der Effekt groß.
MYCS: Inwiefern?
Dijana: Mit dem gepflanzten Baum wird das Entstehen von Wäldern unterstützt, aber auch für Arbeit und Nahrung gesorgt.
MYCS: Wie muss man sich das vorstellen?
Dijana: Zum einen gibt es größere Aufforstungsprojekte mit einheimischen Bäumen, die sich ökologisch positiv auf die CO2-Bindung, die Bodenqualität und die Artenvielfalt auswirken. Zum anderen gibt es Agroforstprojekte: Hier werden Bäume, die Früchte tragen, gemeinsam mit anderen Nutzpflanzen gepflanzt und bieten damit Kleinbauern einen Lebensunterhalt. All dies unterliegt strengen Kriterien: Wir unterstützen nur Projekte, die der lokalen Bevölkerung zugute kommen und diese direkt einbeziehen, zu fairen Löhnen und unter hohen ethischen Standards. Wir nehmen Rücksicht auf kulturelle Traditionen und pflanzen nur sinnvolle und angepasste Baumarten. Und in den ausgewiesenen Gebieten sorgen wir dafür, dass das Gedeihen der Bäume mit der entsprechenden Technologie, wie z. B. einer Baumverfolgungs-App und Satellitenüberwachung, überwacht und kontrolliert wird.
MYCS: Es gibt ja ganz ähnliche Unternehmen wie GROW MY TREE, die teilweise ausschließlich in Deutschland Bäume anpflanzen. Ihr pflanzt Bäume im globalen Süden. Warum?
Dijana: Natürlich ist es auch in Deutschland wichtig, Bäume zu pflanzen. Aber es gibt mehrere Gründe, warum wir uns auf Initiativen in Ländern des globalen Südens konzentrieren. Denn dort können wir auf sozialer, ökologischer und ökonomischer Ebene gleichzeitig viel erreichen:
1. Die soziale Hebelwirkung ist hier größer, da wir gemeinsam mit unseren Partnern großen Wert auf die sozialen Belange vor Ort legen. So wird den lokalen Gemeinschaften die Möglichkeit zur Bildung und Ausbildung geboten.
2. Die ökologische Hebelwirkung ist ebenfalls viel größer, da mit dem gleichen Budget aufgrund geringerer Löhne und Kosten für die Aufforstungsflächen viel mehr Bäume gepflanzt werden können.
3. Schließlich können wir mit dem ökonomischen Hebel mehr erreichen: Gemeinsam mit unseren Partnern pflanzen wir Bäume dort, wo die Armut sehr groß ist, so dass die lokalen Gemeinschaften durch langfristige Beschäftigungs- und Einkommensmöglichkeiten gestärkt werden. Dies ist besonders wichtig, da in diesen Ländern Klimaschutz oft als Entwicklungsbremse gesehen wird.







MYCS: Geld ist immer ein gutes Thema. Ihr seid ja ein profitorientiertes Unternehmen. Das mag manche skeptisch stimmen.
Dijana: Nachvollziehbar, aber nur auf den ersten Blick. Wir glauben, dass jede Organisation, deren Mission von Nachhaltigkeit geleitet wird, eine großartige Sache ist, in jeglicher Gesellschaftsform. Ich glaube, dass die Verbindung von Unternehmertum und Gemeinwohl eine Herausforderung ist, aber auch sehr motivierend. Dies bedeutet, dass wir nicht gegen das System kämpfen, sondern auf den Möglichkeiten aufbauen, die es bietet. Zum Beispiel die Möglichkeit zu skalieren, Investitionen für positiven Impact zu nutzen und großartige Talente anzuziehen, um etwas Sinnvolles aufzubauen, an das wir fest glauben. Außerdem stellt sich die Frage, wohin Gewinne fließen, wenn wir eines Tages unser Ziel erreicht haben, und mein Wunsch ist es, weitere soziale Startups zu unterstützen, die einen nachhaltigen positiven Wandel in der Welt bewirken, der dringend notwendig ist.
MYCS: Was hat GROW MY TREE eigentlich mit Kunststoff und Plastik zu tun?
Dijana: Wir wollen noch mehr bewirken und erweitern daher unser Angebot um weitere Produkte, nämlich um gesammelten Kunststoff. Abgesehen von den Bäumen können Sie also auch dazu beitragen, dass für jedes Mitarbeiterjubiläum oder jede Transaktion Plastik gesammelt wird, ebenfalls mit positivem sozialen, ökologischen und ökonomischen Impact.
MYCS: Das klingt sehr interessant und dynamisch! Wo du von Arbeit sprichst: Wie arbeitet ihr eigentlich?
Dijana: Dazu kann ich dir konkrete Zahlen nennen: Wir sind zurzeit 12 Leute, zu 80 % weiblich, stammen aus 10 Nationen und arbeiten alle remote im Homeoffice, unsere CMO sitzt zum Beispiel in Kanada. Und vergrößern wollen und müssen wir uns auch.
MYCS: Was ist euch bei der Arbeit wichtig?
Dijana: Am allerwichtigsten, denke ich, ist uns, dass wir immer gemäß unseren Werten arbeiten – nach innen wie nach außen.
MYCS: Welche sind das?
Dijana: Vertrauen, Verantwortung, Kindness (deutsch: Güte, Freundlichkeit), Leidenschaft und Mastery, also Exzellenz in dem, was wir tun.
MYCS: Welcher Wert ist der wichtigste, wenn man das sagen kann?
Dijana: Ich denke, Verantwortung ist am wichtigsten. Wir wollen uns stets unserer Verantwortung bewusst sein, bei allen Entscheidungen, die wir treffen; zugleich wollen wir aber auch Verantwortungsbewusstsein bei anderen schaffen, bei Individuen wie bei Unternehmen.
MYCS: Das ist sicher an einige Herausforderungen gebunden. Wie beugt ihr einer möglichen “Klimaverdrossenheit” vor, also der möglichen Gefahr, dass die Leute beim Thema Klima und Nachhaltigkeit einfach abschalten?
Dijana: Durch Unternehmergeist! Wir wollen selbst vorleben und zeigen, was man alles bewegen und verändern kann, wie notwendig es ist, dass wir handeln und mit welch einfachen Mitteln das teils sogar geht. Wir wollen mit unseren Werten und unserem Spirit anregen und durch andere Unternehmen hindurch zu den Verbrauchern durchdringen.
MYCS: Was würdest du persönlich gerne erreichen?
Dijana: Ich würde mir wünschen, dass „Nettopositiv“ zum neuen Standard für Unternehmen wird. Ich wünsche mir, dass wir kontinuierlich großartige Lösungen entwickeln, um dies zu erreichen, und dass wir dabei mit unserem wachsenden Team im Kern menschlich bleiben.
Ich träume davon, dass wir mit der Skalierung unseres Unternehmens dazu beitragen können, den größten Fluss der Welt, den Nil, von Plastik zu befreien. Das wäre ein Traum – wenn auch kein völlig unrealistischer.
MYCS: Warum gerade der Nil?
Dijana: Es ist der längste Fluss der Welt, über den wir alle in unseren Schulen gelernt haben und von dem ich oft geträumt habe. Jetzt ist er mit Plastik gefüllt und schadet den Menschen, der Tierwelt und künftigen Generationen. Es geht nicht nur um den Nil, sondern um so viele unberührte und wunderschöne Orte auf der ganzen Welt. Stellen Sie sich vor, jeder würde ein Kilogramm gesammelten Plastiks fördern oder einen Baum als nächstes Geburtstagsgeschenk verschenken?
MYCS: Womit wir wieder beim ganzheitlichen Ansatz von GROW MY TREE wären. Wo siehst du GROW MY TREE in 5 Jahren?
Dijana: Als großen – wenn nicht sogar einen der größten – Anbieter von Lösungen, mit denen Firmen ihre Möglichkeiten erweitern können, sich nachhaltig zu engagieren und einfach Gutes zu tun.
MYCS: Der Größte wollt ihr nicht werden?
Dijana: Dagegen hätten wir nichts – entscheidend ist aber etwas ganz anderes: nämlich dass es immer mehr Unternehmen wie uns gibt, die das Bewusstsein für die Probleme unseres Planeten fördern und Anreize schaffen, etwas zu bewirken.
MYCS: Möchtest du unseren Leserinnen und Lesern vielleicht noch etwas sagen?
Dijana: Ja. Bitte pflanzt 440 Bäumen im Jahr!
MYCS: Wieso gerade 440?
Dijana: Pflanzt jeder Mensch nur ca. 440 Bäume wird sein gesamter jährlicher CO2 Fußabdruck durch Bäume neutralisiert. Jahr für Jahr! Außerdem kann er zu mehr Gerechtigkeit auf der Welt beitragen, durch große soziale und wirtschaftliche Wirkung, wo sie am dringendsten benötigt wird.
MYCS: Dann werden wir gleich mal damit anfangen! Vielen Dank für das Interview!
Dijana: Dankeschön für alles!